
"Stellt euch einmal diese alte Kiowa-Frau vor,
meine Großmutter . . . Und seid sicher, daß ihre
Hochachtung vor den Worten jederzeit sehr
ausgeprägt war . . . Für sie bedeuteten Worte
Medizin; sie waren magisch und unsichtbar. Sie
entsprangen dem Nichts und wurden Laut und
Bedeutung. Sie waren etwas ganz Unschätzba-
res; man konnte sie nicht kaufen und verkaufen . . .
Ich war ein Kind und hörte ihr zu. Sie konnte
nicht schreiben und nicht lesen, dennoch
lehrte sie mich, in ihren Worten zu leben, zuzu-
hören und mich zu entzücken."
Momaday, Haus aus Dämmerung
"Nach der indianischen Auffassung fällt das ge-
sprochene Wort nicht dahin, vielmehr nimmt
es seinen Flug und lebt für immer. Haben
Worte den Wert von Unsterblichkeit, so
nimmt man sich in acht, sie nicht wahllos oder
falsch zu verwenden. Daher die dauernde Ver-
wunderung bei den Indianern über die dreisten
Lügen, die von der Werbung, von Zeitungen,
Politikern vorgebracht werden."
Sh. H. Wi t t (Irokesin): Th e Way